Vor dem Betrachter, der unterhalb des Hasengrabens an einer kleinen Bucht steht, breitet sich der Heilige See aus. In der Bildmitte erhebt sich in gedämpftem Altrosa der Kubus des 1787 bis 1793 nach Plänen des Architekten Carl von Gontard (1731-1791) für König Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) errichteten Marmorpalais. Links im Hintergrund reihen sich der Turm des Alten Rathauses, die Kuppel der Nikolaikirche und der hier fast zypressenhaft schlank dargestellte Turm der Garnisonkirche. Wie ein Rahmen fasst das herbstlich getönte Laub der Bäume den Ausschnitt ein. Im Vordergrund stehen Rinder am Ufer und zwei Fischer werfen von ihrem Boot aus Netze ins Wasser. Diese Seite des Heiligen Sees wies noch weit bis ins 19. Jahrhundert hinein Äcker, Hütungen und Mühlen auf. Für Friedrich Wilhelm II. war dieses ländliche Ambiente im Sinne einer pastoralen Idylle für sein Refugium auf der gegenüberliegenden Seite durchaus willkommen. [Thomas Sander]
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