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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel Glassammlung [V06999B]
Bleigefasstes Fensterglas von 1586 (Stadtmuseum Brandenburg an der Havel CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel (CC BY-NC-SA)
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Bleigefasste Glasmalerei mit dem Wappen der Brandenburger Neustadt

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Beschreibung

Polychrome Glasmalerei, zentrale Rundscheibe mit dem Wappen der Brandenburger Neustadt, der Markgraf in Harnisch mit Schwert, das Schild mit dem Roten Adler haltend in einem Tor mit fünf Türmen. Die Scheibe ist in Bleiruten gefasst über zwei zugehörigen Scheiben mit der von einer aufwändigen Rollwerkkartusche gerahmten Inschrift „EINES ERBARN RATZ WA / PEN DER NEWSTAT BRAN / DENBURG 1586“. Diese bilden mit fünfzehn kleineren Scheibenfragmenten – davon zwei mit figürlichen Darstellungen, die anderen rein ornamental – ein zu einem unregelmäßigen Oval gefasstes Glasbild.

Diese qualitätsvolle Bleiverglasung von 1586 wurde wohl bereits im frühen 18. Jahrhundert aus Einzelscheiben unterschiedlichen Ursprungs zu ihrer jetzigen Form zusammengesetzt. Man zeigte sie im ausgehenden 19. Jahrhundert als Fensterschmuck im Neustädtischen Rathaus und hielt sie fälschlich für ein Relikt aus dem im Jahr 1700 eingestürzten Schöppenstuhl, dem der kurfürstlichen Autorität unterstellten Obersten Gerichtshof der Mark. Dieses aber zeigte das Schöppensiegel Brandenburgs – ein Fallgittertor zwischen zwei Türmen mit einem Roten Adler auf silbernem Schild, darüber der Kurfürst mit Kurhut, Zepter und Fahne – nicht das Neustädtische Wappen wie diese Scheibe. Außerdem lautete dessen Umschrift "Scheppen Beeder stet Bran. 1568" (Ludwig Eduard Heydemann, Die Elemente der Joachimischen Constitution vom Jahre 1527, Berlin 1841, S. 407).

Die vorliegende Glasmalerei dürfte aus dem Vorgängerbau des 1720 neuerrichteten Neustädtisches Rathauses stammen. Gut denkbar ist, dass es sich um ein Produkt der ersten kurfürstlichen Glashütte in Grimnitz handelt, die im ausgehenden 16. Jahrhundert nachweislich anspruchsvolle Glasmalereien nach Zeichnungen fertigte (J. K. W. Moehsen, Beiträge zur Geschichte der Wissenschaften in der Mark Brandenburg von den ältesten Zeiten an bis zu Ende des sechzehnten Jahrhunderts, Berlin 1783, S. 144). In diesem Fall stellt die datierte Scheibe das älteste überlieferte Glasobjekt aus brandenburgischer Provenienz dar. Sie gehört zum Altbestand. [Anja Grothe, Verena Wasmuth]

Material/Technik

Flachglas / zugeschnitten, in Bleiruten gefasst, polychrom bemalt

Maße

H. 42 cm; B. 33,7 cm

Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Objekt aus: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

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