Gefäß aus grünstichigem Glas in Form eines Fasses, die Oberfläche in Rippenstruktur, die durch einmaliges Einblasen in ein Model erzielt wurde. An der breitesten Auswölbung ist ein Spundzylinder mit einem umgelegten Wulst angebracht. Ein weiterer kräftiger Faden dient als Standring am Boden mit Rippenrosette, unbehandelter Abriss. Die andere, glatte Seite ist separat gefertigt und angesetzt, der Übergang ist mit einem gekerbten Glasfaden verziert, ebenfalls unbehandelter Abriss. Weitere gekerbte Glasfäden imitieren auf der Wandung die Fassreifen; sie sind überwiegend abgebrochen. Das Gefäß ist in viele Scherben zerbrochen und wurde provisorisch geklebt.
Derartige gläserne Fässchen wurden im 17. und 18. Jahrhundert vielerorts hergestellt. Meist besaßen sie einen spiralförmig aufgelegten und gekerbten Faden und vier angesetzte Füße (vgl. Seewaldt, Glas, 1995, Kat. 30, S. 49; Ohm, Europäisches und außereuropäisches Glas, 1973, Kat. 267, S. 118; Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1973, Kat. 462, S. 92f.; Klesse, Glas, 1963, Kat. 160 und 162, S. 89). Sie dienten der Aufbewahrung und dem Konsum von Schnaps. Dieses Objekt in ungewöhnlicher Ausführung gehört zum Altbestand und wurde als brandenburgisches Erzeugnis inventarisiert. [Verena Wasmuth]
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