Diese 1840/41 während eines Aufenthaltes in Berlin entstandene Ansicht des preußischen Hofmalers Carl Ludwig Rundt, wurde als Teil der Gemäldeausstattung für den Teepavillon am See der Römischen Bäder beim Schloss Charlottenhof durch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen erworben. Siebzehn Gemälde zeitgenössischer Künstler, zu denen auch weitere Werke von Rundt zählten, die ausschließlich mediterrane Landschaften und Architekturveduten zeigten, gehörten zur Ausstattung des 1830 errichteten Pavillons.
Der seit 1828 in Rom lebende Rundt nutzte die Ewige Stadt als Ausgangsbasis für mehrere Reisen durch Italien, so auch nach Süditalien, wo er u.a. 1838 eine Innenansicht der Cappella Palatina in Palermo malte. Der aus Königsberg stammende Maler hatte sich auf Architekturansichten spezialisiert. Ursprünglich umfassten die preußischen Sammlungen 40 seiner Gemälde, seit 1945 ist die Anzahl der in Besitz der SPSG befindlichen Werke auf zwölf dezimiert.
Das Gemälde zeigt den Blick aus der Vorhalle der Kirche Santa Maria della Catena in Palermo, mit Blick auf die umliegende Gegend mit dem Monte Pellegrino. Die im 16. Jahrhundert erbaute Kapelle, ist bekannt für ihre Architektur- und Schmuckformen der katalanischen Spätgotik, die Rundt detailgetreu wiedergibt. In der Vorhalle, die sich mit drei Arkadenbögen zur Stadt und zum Hafen Palermos hin öffnet, ist der Auszug einer Prozession zu sehen. Eine Monstranz haltend, ist ein Priester vor die Gläubigen getreten, die sich auf den Stufen zur Vorhalle versammelt haben und andächtig niederknien.
Das Gemälde ist momentan deponiert.
Franziska Ratajczak
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