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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Skulpturensammlung [Skulpt.slg. 85]
Eggers, Bartholomeus: Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg, Marmor, 1686, Skulpt.slg. 85. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Studio Jester Blank (2018) (CC BY-NC-SA)
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Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619)

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Beschreibung

Mit dem zum Calvinismus übergetretenen brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund (1572-1620) erlebte das Kurhaus Brandenburg den größten Triumph seiner bisherigen Geschichte. Erfolgreich machte dieser Herrscher seine Ansprüche bzw. die seiner Ehefrau Anna von Preußen auf das Erbe des Herzogtums Preußen sowie auf die Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg und die Grafschaften Mark und Ravensberg geltend. Die mit „JOHANNES SIGMUND“ bezeichnete Skulptur von Bartholomeus Eggers (1637-1692) zeigt den Kurfürsten in selbstbewusster Pose mit nach vorn gerichtetem Blick. Sein muskulöser rechter Unterarm liegt vor dem Körper, die Hand umgreift den Feldherrenstab (teilweise abgebrochen). Der linke Arm stützt sich auf den Knauf des hinter dem Kurfürstenmantel verschwindenden Schwertes. Unter dem Harnisch wird ein Hemd sichtbar, dessen großer Kragen auf den Hermelinkragen fällt.

Das Porträt gehört in die Reihe der zwölf Kurfürsten- und vier Kaiser-Statuen von Bartholomeus Eggers, die zwischen 1685 und 1689 im Auftrag des Kurfürsten Friedrich Wilhelm (und nach dessen Tod im Auftrag seines Sohnes und Nachfolgers Kurfürst Friedrich III.) eigens für den Alabastersaal im Berliner Schloss entstanden war. Der Hofbaumeister Michael Mathias Smid errichtete zwischen 1681 und 1685 diesen neuen Festsaal für den Großen Kurfürsten. Der im oberen Stockwerk des Quergebäudes zwischen den beiden Schlosshöfen gelegene Saal war nach außen völlig schmucklos. Die Gestaltung des Inneren jedoch zielte auf höchste Repräsentation: Auf beiden Längsseiten befanden sich fünf hohe Fenster, die sich mit sechs rundbogigen Nischen abwechselten, in denen auf Konsolen die von Eggers geschaffenen Kurfürsten-Statuen standen. An den Schmalseiten gab es jeweils zwei Nischen für die Kaiser-Statuen. Fenster und Nischen wurden jeweils von korinthischen Pilastern flankiert. Dieser architektonische und bildhauerische Schmuck, darunter auch aufwändige Stuckarbeiten, sowie das Deckengemälde, welches die durch Friedrich Wilhelm geförderten Künste darstellte, waren allein aus politisch-repräsentativen Gründen für den Alabastersaal entstanden. Sie verdeutlichten die dynastische Legitimität der Hohenzollern durch eine angeblich bis in die Antike zurückreichende Ahnenreihe der eigenen Familie sowie das durch die Malerei wiedergegebene Thema des „Guten Regiments“ durch den Kurfürsten Friedrich Wilhelm. – Der Name des Festsaals ist jedoch irreführend. Er bezog sich auf das Material der Statuen, die jedoch nicht in Alabaster, sondern in Marmor gearbeitet sind. Bis auf die Figuren der Kurfürsten Joachim Friedrich (1546-1608) und Georg Wilhelm (1595-1640) haben alle Werke den Zweiten Weltkrieg überstanden und befanden sich danach bis 2012 im Neuen Palais in Potsdam. Der gesamte Zyklus wird als Leihgabe der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ab Ende 2020 im Humboldt Forum im Berliner Schloss zu sehen sein.

Silke Kiesant / Aemilia Müller

Material/Technik

Marmor

Maße

Hauptmaß: Höhe: 206.00 cm Breite: 125.50 cm Tiefe: 95.50 cm – Plinthe: Breite: 63.00 cm Tiefe: 59.50 cm

Literatur

  • Geyer, Albert: Geschichte des Schlosses zu Berlin. Die kurfürstliche Zeit bis zum Jahre 1698, Text- und Bildbd., Berlin 1936, Nachdruck Berlin 1993, Textband. , S. 73
  • Hüneke, Saskia: Bildhauer am Hofe des Großen Kurfürsten, in: Der Große Kurfürst. Sammler - Bauherr - Mäzen, Potsdam 1988, S. 118-126, S. 125.
  • Patscher, Stephan: Bartholomäus Eggers Statuen der Kurfürsten von Brandenburg, ehemals im Berliner Stadtschloß, jetzt im Neuen Palais in Potsdam, Berlin 1993.
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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