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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Metall [X 4950]
Medaille auf die Vermählung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit Luise Henriette von Oranien am 27.11.1646, o. J. (1646), X 4950, Vs. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lies, Wolfgang / Schwarz, Ilona (2015) (CC BY-NC-SA)
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Medaille auf die Vermählung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit Louise Henriette von Oranien am 27.11.1646, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (1646)

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Beschreibung

Am 7. Dezember 1646 heiratete der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm in Den Haag die neunzehnjährige Louise Henriette von Oranien. Er versprach sich von der Eheschließung zunächst vor allem politische, wirtschaftliche und kulturelle Vorteile für sein vom Dreißigjährigen Krieg stark verwüstetes Kurfürstentum Brandenburg. Beide Ehepartner verband das reformierte Glaubensbekenntnis und das gemeinsame Ziel, die Stellung ihrer beiden Länder, der Niederlande und Brandenburgs, im machtpolitisch kulturellen Gefüge der protestantischen Fürstenhäuser zu stärken. Die anlässlich der Vermählung in Berlin geprägte Medaille bringt dies zum Ausdruck. Sie zeigt das Paar stehend im Hüftbild. Als Zeichen des geschlossenen Ehebundes reichen beide einander die rechte Hand. Über ihnen erscheint das Gottesauge im Strahlenkranz als Symbol der göttlichen Vorhersehung. Die Eheleute werden von der Hand Gottes, versinnbildlicht durch zwei aus den Wolken ragenden Händen, bekrönt – der Kurfürst mit dem brandenburgischen Kurhut, die Kurfürstin mit einer Fürstenkrone. Auf der Medaillenrückseite ist vor dem Hintergrund einer Stadtsilhouette mit Schloss und Kirche, vermutlich Berlin, ein Baum wiedergegeben, der in der Erde der „Marchia“ wurzelt. Die lateinische Bezeichnung meint die Mark Brandenburg, die Stammlande der kurfürstlichen Herrschaft, welche sich von der Altmark westlich der Elbe bis zur Neumark östlich der Oder erstreckten. Eine seitlich aus den Wolken ragende Hand begießt den Baum bzw. die Lande reichlich. Dass es sich auch hier wieder um die helfende Hand Gottes handelt, wird durch die Umschrift: „Gott erhalte Baum und Landt, Und verbesser ieden Standt“ verdeutlicht. Über der Szene erscheint der Name „Jehovah“ in hebräischen Schriftzeichen in einem Strahlenkranz.

Die Medaille wurde von dem seit 1646 als kurfürstlicher Medailleur und Münzschneider in Berlin tätigen Erasmus Thomas Reuss geschaffen. Reuss‘ künstlerische Arbeit wurde als eher mittelmäßig angesehen, doch zeichnen sich seine Medaillen durch beziehungsreiche Darstellungen aus. Er wurde 1668, als der schlesische Medailleur Gottfried Christian Leygebe in den Dienst des Kurfürsten trat, entlassen.

Sylvia Möwes / Claudia Meckel

Beschriftung/Aufschrift

Signatur: T R (Rs)
Vs: Umschrift: Frid : Wilh : und Lovysa v : Gottes gnaden, Churf : und Churfürstin zu Brandenb :
Rs: Umschrift: Gott erhalte Baum und Landt, und verbesser jeden Standt

Material/Technik

Silber, geprägt

Maße

Hauptmaß: Durchmesser: 5.79 cm Gewicht: 54.50 g

Literatur

  • D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 4, mit Abb.
  • Onder den Oranje boom. niederländische Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen, 2 Bde., Ausstellung, Krefeld, Stadt Krefeld, 1999; Oranienburg, 1999; Apeldoorn, 1999, München 1999, S. 213, Kat. Nr. 8/8, S. 213.
  • Steguweit, Wolfgang / Kluge, Bernd: Suum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008, S. 67f., Nr. 22, S. 68.
  • Brockmann, GüntherDie Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 163, lfd. Nr. 255, Abb. S. 163
  • Menadier, JuliusSchaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 57, lfd. Nr. 172, Abb. Vs. Tafel 21, lfd. Nr. 172
  • Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillenbearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 8, 33
  • Weyl, AdolphDie Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 1, Mark Brandenburg, Berlin 1876. , S. 69, lfd. Nr. 707
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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