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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [XIII 717]
Deckelpokal mit Glaspastenmedaillon, XIII 717. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2020) (CC BY-NC-SA)
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Deckelpokal mit Glaspastenmedaillon

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Beschreibung

Deckelpokal aus farblosem Glas, breiter Scheibenfuß dekoriert mit einem polierten Spitzblattkranz in Hochschnitt sowie ausgeschliffenen Rundbögen entlang dem Rand. Der Hohlbalusterschaft zwischen zwei kräftigen Ringscheiben trägt ebenfalls den Spitzblattdekor, ebenso der Ansatz der becherförmigen Kuppa. In ein vertieftes Ovalfeld der Wandung aufgelegt ist ein Glaspastenmedaillon, gerahmt von einem feingeschnittenen Lorbeerkranz und Trophäen. Im Oval gekröntetes Medaillon mit Brustbild Friedrichs I., gehalten von Athena und Fortuna, darunter die Inschrift: "FRIDERIC. D. G. EL. BRAND. SVPR. BORVSSIAE. PRIN. IN REGEM INAVGVRAT, D. 18 IAN. 1701". Auf der Gegenseite ist eine Rüstung mit Kriegstrophäen in Mattschnitt dargestellt. Der Mündungs- sowie der Deckelrand ist mit einem versenkten Rundbogenfries verziert. Auf dem Deckel am Übergang zum Knauf wiederholt sich der polierte Spitzblattdekor, ebenso am Knaufbaluster und am abschließenden Nodus, wo er mattiert ist.

Als Vorlage für das Medaillon hat eine Medaille von Philipp Heinrich Müller (1654–1719) auf die Krönung Friedrichs I. von 1701 gedient, von der es abgeformt wurde (Theuerkauff: In "Gold" gefaßt, 2008, S. 144, 147 und Abb. 54). Ein in Form und Dekor sehr ähnlicher Deckelpokal, ebenfalls von 1701, befand sich im Hohenzollern Museum (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 13.1). Dessen aufgelegte Medaille zeigte ein Profilbildnis Friedrichs I. nach Raimund Faltz (1658–1703). In die Gruppe gehören zwei weitere Pokale in Obhut der SPSG (Inv. Nr. XIII 721 und F 85/1) sowie ein Pokal im Londoner Victoria & Albert Museum (Inv. Nr. C.25-1968). Die besonders feinen und in der Wiedergabe sehr detaillierten Medaillenpokale waren vermutlich Ehrenpräsente. Wahrscheinlich entstanden sie in der Werkstatt von Hofglasschneider Martin Winter (um 1640–1702) in Berlin. Der Deckelpokal stammt aus der Sammlung Otto Dettmers, Bremen, und wurde 1999 über den Kunsthandel erworben.

Verena Wasmuth

Material/Technik

Glas, farblos, in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschnitten, geschliffen

Maße

Hauptmaß: Höhe: 27.40 cm Durchmesser (oben): 18.00 cm Durchmesser (unten): 9.20 cm

Literatur

  • Evers, Susanne: Luxusglas und Königswürde um 1700, in: Kronschatz und Silberkammer, hrsg. von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Berlin 2010, S. 102-115, S. 105, Abb. 86.
  • Preußen 1701 - eine europäische Geschichte, hrsg. v. Deutschen Historischen Museum und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 2 Bde. (Katalog u. Essays), Ausstellung, Berlin 2001, Berlin, 2001, Kat.Nr. VI 62. , S. 150 f
  • Sechs Sammler stellen aus. Gläser, Bronzestatuetten und -gefässe, Plaketten und Medaillen, Silberarbeiten, Schmuck, Intaglien, Kameen, orientalische Rollsiegel, Ausstellung, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, 1961, Hamburg 1961. , S. 139f., Kat.Nr. 114
  • The Dettmers collection of European glass, Sotheby' Auktion, London 23.11.1999. , S. 29, Los 40
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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