museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [XIII 1481]
Pokal mit blauem Medaillon "FWR", XIII 1481. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2020) (CC BY-NC-SA)
1 / 3 Vorheriges<- Nächstes->

Pokal mit blauem Medaillon "FWR"

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Pokal aus farblosem Glas, durchweg exquisit vergoldet, ansteigender Fuß mit vertieftem Rundbogenfries, der Schaft als glatte, lange Säule mit wabenfacettiertem Nodus und massivem Kugelbaluster mit hochgeschnittenem Steinchendekor zwischen tiefgeschnittenen Zungen, am Ansatz der becherförmigen Kuppa wiederholt sich das Rundbogenmotiv, Baluster und Kuppaansatz jeweils mit mehreren eingestochenen Luftblasen. Auf der Kuppawandung ein aufgeschmolzenes blaues Glasmedaillon mit den goldstaffierten Initialen "FWR" für Friedrich Wilhelm I., gerahmt von einer Kartusche mit fein geschnittenem Goldgittermuster und reichen Kriegstrophäen, darüber der bekrönte Schwarze Adler, flankiert von zwei Adlern. Den vergoldeten Mündungsrand ziert eine feine Linsenborte. Ursprünglich dürfte ein Deckel zugehörig gewesen sein.

Das Applizieren von Farbglasmedaillons, auf denen Monogramme in Gold- bzw. Silber aufgemalt wurden, ist lediglich für die Hofglasmanufaktur in Zechlin dokumentiert. Die aufgebrachten Initialen "FWR" sprechen demnach dafür, dass der Pokal zwischen 1737, der Gründung der Hofglashütte Zechlin, und dem Tod des Soldatenkönigs, 1740, entstanden ist. Je ein formal nahezu identisches Exemplar in Grün mit zwei Medaillons und den Initialen "FR" und "EC" für Friedrich und Elisabeth Christine befindet sich in der Stiftung Stadtmuseum Berlin (H. 21,7 cm; Inv. Nr. II 95/338 A) sowie in Haus Doorn, w es in einer Vitrine im Raucherzimmer präsentiert wird. Robert Schmidt hat ein Vergleichsstück mit den gleichen Initialen und Medaillons in den Farben Rot und Blau publiziert, fälschlicherweise auf um 1750 datiert (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 36.4; Schmidt, Das Glas, 1912, Abb. 181). Aus der gleichen Zeit dürfte ein Pokal ohne Vergoldung mit rotem und blauem Medaillon im Hirschberger Riesengebirgsmuseum (Muzeum Krakonoskie w Zeleniej Górze, Inv. Nr. MJG 2768/s) stammen.

Formal eindeutig später datiert ein Trichterpokal mit Medaillons ebenfalls in Rot und Blau im British Museum in London (Inv. Nr. S886). Verantwortlich für dieses Glas dürfte der Goldmaler Christian Friedrich Pohle zeichnen (vgl. Poser, Goldmalerei, 2009, S. 19; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 148). Ein Trichterpokal mit blauem Medaillon und "FR" aus der Sammlung des Prinzen Friedrich Heinrich wurde 1935 in Berlin versteigert (Paul Graupe, Berlin, Eine Sammlung altbrandenburgischer und schlesischer Schnittgläser und 33 griechische Tongefäße aus dem Besitz der Prinz-Albrecht-Linie des vormals preußischen Königshauses; am 27., 28. und 29. Mai 1935, Los 862, S. 140, Taf. 77.1). Der Pokal mit blauem Medaillon "FWR" stammt aus der Sammlung Buchecker, Luzern, und wurde 2006 im Kunsthandel erworben. Zuvor, bis 1949, gehörte er zur bedeutenden Glassammlung des Industriellen Friedrich Neuburg in Leitmeritz, die 1931 von Robert Schmidt bearbeitet und nicht publiziert wurde. Das Corning Museum of Glass besitzt einen Rohdruck von 1932.

Verena Wasmuth

Material/Technik

Glas, farblos, in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, blaues Medaillon appliziert, vergoldet

Maße

Hauptmaß: Höhe: 21.50 cm Durchmesser: 9.50 cm

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.