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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [XIII 1025]
Spiller, Gottfried: Becher mit Darstellung der Vier Jahreszeiten, XIII 1025. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2020) (CC BY-NC-SA)
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Becher mit Darstellung der Vier Jahreszeiten von Gottfried Spiller

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Beschreibung

Zylindrischer Becher aus dickwandigem, farblosem Glas, Standring mit feinem Blattkranz in Hochschnitt. Die Wandung umlaufend mit einer matt- und tiefgeschnittenen personifizierten Darstellung der Vier Jahreszeiten: Der Frühling als liegender, blumenbekränzter Jüngling mit Blütengürtel neben einer jungen Frau in antikisierendem Gewand, einen Blumenkorb auf dem Kopf tragend; der Sommer als kräftiger junger Mann mit Kornähren unter dem Arm auf einem übervollen Heuwagen, der einen Lindwurm zerdrückt, davor ein Putto, der nach einer Sichel greift; der Herbst als mehrfigurige Ernteszene in der ein Mann Trauben pflückt, eine Frau mit beiden Händen in einem Trog arbeitet und ein mit Trauben bekränzter ruhender Mann, der an dem Stamm eines grünen Baumen lehnt; der Winter als alter Mann mit Bart, zusammengesunken an dem Stamm eines kahlen Baumes. Auf dem Mantelsaum des Winters klein signiert: "G:SPILLER". Der Mündungsrand schließt mit einem breiten, polierten Kerbschliff ab.

Bei dem Becher handelt es sich um eines der seltenen Werke des Berliner Hofglasschneiders Gottfried Spiller (um 1663–vor 1728) mit Signatur. Lediglich drei signierte Arbeiten Spillers sind bekannt und geben uns eine gute Vorstellung von seiner charakteristischen Handschrift (Kerssenbrock-Krosigk, Gläserne Welten, 2017, S. 21f.). Sein äußerst kräftiger Tiefschnitt modelliert Szenen detailreich ins Glas, die durch die Lichtbrechung noch plastischer wirken. Von Spiller sind zudem zwei Walzenkrüge aus Rubinglas mit Darstellungen der Vier Jahreszeiten bekannt. Einer befindet sich ebenfalls im Besitz der SPSG (Inv. Nr. XIII 728), der andere im Glasmuseum Hentrich, Stiftung Kunstpalast, Düsseldorf (Inv. Nr. P 1940-135). Wie viele von der Glaskunst aufgegriffene Sujets ist dies ein Thema, das sich durch die gesamte abendländische Kunstgeschichte zieht. Auf dem Becher der SPSG fungieren die Jahreszeiten gleichzeitig als Allegorie der Vier Lebensalter. Das Glas wurde 2001 mit Mitteln der Kulturstiftung der Länder, der Ernst v. Siemens-Kunststiftung, der Erhardt´sche Stiftung sowie privat Geldmitteln aus dem Kunsthandel angekauft.

Verena Wasmuth

Material/Technik

Glas, geformt, geschnitten, geschliffen

Maße

Hauptmaß: Höhe: 16.20 cm Durchmesser, Außendurchmesser: 12.00 cm

Literatur

  • Evers, Susanne: Luxusglas und Königswürde um 1700, in: Kronschatz und Silberkammer, hrsg. von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Berlin 2010, S. 102-115, S. 102.
  • Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte, hrsg. im Auftrag der Landeshauptstadt Potsdam, Der Oberbürgermeister, Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte v. Jutta Götzmann / Uta Kaiser, Ausstellung, Potsdam, Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, 2017, Petersberg [2017]. , S. 22, Abb. 10b
Karte
Hergestellt Hergestellt
1690
Spiller, Gottfried
Berlin-Friedrichswerder
Hergestellt Hergestellt
1690
Potsdamer Glashütte
Potsdam
1689 1712
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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