museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [XIII 154]
Becher aus Goldrubinglas mit geschnittenem Rankendekor, 1680-1700, XIII 154. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2019) (CC BY-NC-SA)
6 / 7 Vorheriges<- Nächstes->

Becher aus Goldrubinglas mit geschnittenem Rankendekor

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Konischer Becher aus dickwandigem Goldrubinglas, der Abriss am Boden ist mit einer einfachen, schraffierten Sonnenblume überschnitten, Mündungsrand beschliffen. Die gesamte Wandung ist umlaufend mit einem lebhaften Dekor aus Blattranken, Blumen und Vögeln in Mattschnitt verziert.

Das Glas dürfte aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert stammen und könnte von der Potsdamer Glashütte gefertigt worden sein. Die Sonnenblume am Boden ist auf einem Potsdamer Becher überliefert, der allerdings von 1720 datiert (Franze, Alten Landsberg, 2014, Abb. 2, S. 12). In der Literatur werden einige Vergleichsstücke nach Süddeutschland verortet und pauschal dem Glasschneider Johann Heel (1637–1709) in Nürnberg zugeschrieben (vgl. Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas, Kat. 121, S. 184f.; Saldern, Glas, 1980, Kat. 242, S. 248; Klesse/Saldern, 500 Jahre Glaskunst, 1978, Kat. 100, S. 163; Baumgartner, Gläser, 1977, Kat. 167, S. 84; Ohm, Europäisches und außereuropäisches Glas, 1973, Kat. 472, S. 215). Dem widersprachen Erich Meyer-Heisig, Rudolf von Strasser und Walter Spiegl und sehen einen böhmische Provenienz, wo die Sonnenblume am Abriss verbreitet war, als wahrscheinlicher an (Strasser/Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, Kat. 204, S. 324f.; Meyer-Heisig, Der Nürnberger Glasschnitt, 1963, S. 60f.). Sehr ähnlich ist ein montierter Deckelbecher im Corning Museum of Glass, dessen Herkunft ebenfalls unklar ist (Inv. Nr. 79.3.308; vgl. Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas, 2001, Kat. 142, S. 188f.). Der Becher ist 1862 im Inventar von Schloss Charlottenhof gelistet und soll dem Eintrag nach im Wohnzimmer der Königin gestanden haben. Zu der Beschädigung, zwei nachträglich geklebte, durchlaufende Sprünge, ist es bereits 1889 gekommen.

Dr. Verena Wasmuth

Material/Technik

Rubinglas / formgeblasen, geschnitten

Maße

Hauptmaß: Höhe: 14.20 cm

Literatur

  • Kerßenbrock-Krosigk, Dedo von: Rubinglas des ausgehenden 17. und des 18. Jahrhunderts, Diss. Humboldt-Univ. Berlin, 1997 (Typoskript), Kat. 139. , S. 188
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.