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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [XIII 1681]
Deckelpokal mit Putten und Weinranken, XIII 1681. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2019) (CC BY-NC-SA)
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Deckelpokal mit Putten und Weinranken

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Beschreibung

Pokal mit zugehörigem Deckel aus farblosem, leicht braunstichigem Glas mit kleinen Einschlüssen, saubere Abrisse am Boden und innen unter dem Knauf. Breiter Scheibenfuß mit versenktem und mattiertem Spitzblattfries mit polierter Mittelrippe, der nicht sehr sorgfältig ausgeführt ist, den ebenso der Baluster aufweist, der zwischen je einer kräftigen Ringscheibe den kurzen Schaft bildet. Angesetzt eine weit auslandende, becherförmige Kuppa, deren Ansatz ebenfalls den Spitzblattdekor wiederholt. Die Kuppawandung ist umlaufend in Mattschnitt mit einer Weinranke dekoriert, die von drei dynamischen Putten gehalten wird. Die Trauben und weitere Details wie die Augen der Putten sind fein geblänkt. Der Rand der Mündung sowie des Deckels ist mit einer Lambrequinborte verziert. Die Schulter des gebauchten Deckels nimmt den Weinrankendekor der Kuppawandung wieder auf, der Übergang zum Knauf das Spitzblattmotiv, ebenso der massive Knaufbaluster selbst. Ein beschliffener und polierter kleiner Nodus schließt den Knauf ab.

Während der Dekor stilistisch und ikonographisch an überlieferte Arbeiten aus dem Umfeld der Berliner Hofglasschneider Martin Winter (um 1640–1702) erinnern, ist die ausladende Form dieses Deckelpokals einzigartig unter den bekannten Potsdamer Gläsern. Ein sehr ähnliches Motiv mit Weinranken und Putten nach dem Modell einer Metallform von Gottfried Leygrebe (1630–1683) auf einem Deckelbecher schreibt Robert Schmidt Martin Winter zu und datiert es um 1680 (Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 7.2). Ein anderes Glas, in sehr ähnlicher Handschrift ausgeführt, besitzt die Stiftung Stadtmuseum Berlin (Inv. Nr. KH 2001/132 GA). Der Vergleich spricht für eine Datierung dieses Deckelpokals um 1690. Er trägt hingegen einen für brandenburgisch-preußische Gläser überaus ungewöhnlichen Lambrequinfrieses, auch der polierte Knaufnodus ist unstimmig. Schwierig ist deswegen eine gesicherte Datierung und Zuschreibung. Das Glas stammt aus der Sammlung des Potsdamer Antiquitätenhändlers Leo Straub (1896–1977) und wurde 2016 aus dessen Nachlass erworben.

Verena Wasmuth

Material/Technik

Glas, farblos, in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschnitten, geschliffen

Maße

Hauptmaß: Höhe, ohne Deckel: 16.60 cm Höhe, mit Deckel: 26.20 cm Durchmesser (oben): 10.00 cm Durchmesser (unten): 11.70 cm

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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