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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [XIII 876]
Deckelpokal mit Allianzwappen Preußen-Hannover, XIII 876. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2019) (CC BY-NC-SA)
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Deckelpokal mit Allianzwappen Preußen-Hannover

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Beschreibung

Großer Pokal mit zugehörigem Deckel aus farblosem Glas, leicht ansteigender Fuß am Rand beschliffen und mit einem vertieftem und mattiertem Spitzblattdekor verziert, die Mittelrippen poliert. Angesetzt ein hoher, massiver Schaft aus zwei mit Spitzblättern und Kantenschliff getreppten Balustern zwischen Ringscheiben mit polierten Kugelfriesen. Der vertiefte Spitzblattfries wiederholt sich am Ansatz der sich konisch weitenden Kuppa. Deren Wandung ziert das Allianzwappen von Preußen und Hannover unter der Königskrone, gerahmt von Kriegsarmaturen in Matt- und Tiefschnitt. Das Hannoversche Wappen wird von der Devise des Hosenbandordens gerahmt "HONI SOIT QUI MAL Y PENSE" (Ein Schelm wer böses dabei denkt). Auf der Gegenseite ist der preußischer Adler und das Hannoveraner Pferd mit der Beischrift "NEC SOLI CEDIT" (Nicht einmal der Sonne weicht er) dargestellt, der Devise König Friedrich Wilhelms I. Der Rand der Mündung sowie des Deckels sind mit einer glatten Kehle beschliffen. Der rund gewölbte Deckel ist mit den ligierten Monogrammkartuschen "FWR" (Fridericus Wilhelmus Rex) und "SDR" (Sophie Dorothea Regina) unter der Bügelkrone dekoriert. Am Übergang zum hohen Knauf weist er wiederum den Spitzblattdekor auf. Der Knauf ist aus den Schaftelementen aufgebaut und schließt mit einem polierten Nodus mit Akanthusfries ab.

Monogramme und Allianzwappen verweisen auf den Anlass, der eine Auftragsvergabe dieses repräsentativen Deckelpokals bewirkt hat: Die Krönung Friedrich Wilhelms I. und Sophie Dorotheas am 31. Februar 1713. Seine exquisite Qualität spricht dafür, dass er in der Werkstatt Gottfried Spillers entstanden ist, von 1702 bis 1728 Hofglasschneider in Berlin. Ein Vergleichsstück befand sich ehemals in der Sammlung Krug (vgl. Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1973, Kat. 618, S. 212f.). Einen ähnlichen Schaft besitzt ein verlorener Riesenpokal, ehemals Schloss Charlottenburg (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 24). Die Wappentiere des Herrscherpaares gegenüber ihren Monogrammmedaillons finden sich auf einem Pokal im Kestner Museum Hannover (Mosel, Glas, 1979, Kat. 237, S. 151, Taf. 59, S. 248). Dieser Deckelpokal zeigt erste Anzeichen der Glaskrankheit im Fußbereich. Er wurde 2000 im Berliner Kunsthandel erworben.

Verena Wasmuth

Material/Technik

Glas, farblos, Schliff, Mattschnitt

Maße

Hauptmaß: Höhe: 38.50 cm

Literatur

  • Netzer, Susanne: Was großes Aufsehn macht - Brandenburgische Gläser im Rahmen höfischer Repräsentation, in: "Herrliche Künste und Manufacturen". Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680 - 1720, bearb. v. Christiane Keisch / Susanne Netzer, Ausstellung, Berlin, Kunstgewerbemuseum, 2001, Berlin 2001 (Preussen 2001), S. 58-95, S. 83, Abb. 31.
Karte
Hergestellt Hergestellt
1713
Potsdamer Glashütte
Potsdam
Hergestellt Hergestellt
1713
Spiller, Gottfried
Berlin-Friedrichswerder
1712 1715
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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