Als der Beamtenwohnungsverein 1930 die Bebauung des Geländes an der Alten Zauche (heute Heinrich-Mann-Allee) beendet hatte, fehlte der noch westliche Teil der Kunersdorfer Straße und ein Abschnitt an der heutigen Heinrich Mann-Allee, das sogenannte Eichenwäldchen. Hier ließ der Verein 1938 nach Plänen von Heinrich Laurenz Dietz (1888 – 1942) eine dreiflügelige Wohnanlage von drei Geschossen und südlich davon ein zweigeschossiges Einzelhaus erbauen. Die beiden zur Allee gerichteten Kopfbauten erhielten „Kaufläden für Bäcker, Metzger, Kaufmann und Drogist“, deren Schaufenster von acht Holzreliefs flankiert werden. Eine dreiseitige Bebauung mit einer zwischen die Flügel gespannten Ladenzeile hatte Mohr an diesem Ort schon gut zehn Jahre zuvor in der hier vorliegenden Skizze angedacht. Der von Oberbürgermeister Friedrichs wegen seiner distanzierten Haltung gegenüber den Nazis ins Abseits gestellte Stadtarchitekt wäre aber 1938 für so eine repräsentative Bauaufgabe nicht mehr in Frage gekommen. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.: Skizze Alte Zauche Ladenbau. / Mohr / 1927 ?
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