Zweiachsiger Handwagen aus braun gestrichenem Holz mit Deichsel. Die vier hölzernen Wagenräder sind mit Eisen beplankt und haben 10 Speichen. Die durchgehend geschlossenen Seitenteile des Kastenaufsatzes verhindern, dass loser Inhalt herausfallen kann. Der Handwagen wurde 1945 als Flüchtlingsfahrzeug benutzt.
Der Besitzer des Handwagens musste zum Ende des II. Weltkrieges aus seinem Heimatort Modderwiese bei Landsberg/Warthe in Pommern fliehen. Er hat den Handwagen mit seinen Habseligkeiten im Juni 1945 zunächst bis Straußberg, später bis Berlin von Hand gezogen.
Hintergrund: Im Frühjahr 1945 wurde Landsberg durch die Rote Armee erobert. Nach Kriegsende wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt und neu benannt. Die bisherige Landsberger Bevölkerung wurde am 6. März 1946 enteignet und, soweit nicht im Krieg geflohen, ermordet, von der lokalen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben oder bis 1949 zwangsausgesiedelt. Die an ihre Stelle getretene neue Stadtbevölkerung stammt überwiegend aus Zentralpolen und dort vor allem aus der bisherigen Region Großpolen (https://de.wikipedia.org/wiki/Gorzów_Wielkopolski, 2020).
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