Das Haus Am Neuen Markt 5 gehört zu gut zwei Dutzend 20 Palastkopien, die unter Friedrich II. in Potsdam nach fremden Vorbildern entstanden. Der Bau wurde von Johann Gottfried Büring 1755 auf der Nordseite des Platzes errichtet und fungierte als Point de vue in der Straße hinter dem heutigen Filmmuseum. Vorbild war eine Darstellung Palladios in den "Quattro Libri", die zwei Achsen der Straßenfassade des Palazzo Thiene in Vicenza zeigt. Die Proportionen des Vorbildes wurden weitgehend beibehalten. Statt der elf Achsen dort wählte man in Potsdam aber nur fünf und zog zudem zwischen Erd- und 1. Obergeschoss und unterhalb des Festonfrieses Mezzaningeschosse ein. Der Sockel ist gequadert und in der Mitte liegt die Durchfahrt zum Hof. Hauptmotive der Fassade sind die korinthische Kolossalordnung und dazwischen befindlichen Ädikulafenster. 1945 zerstört, wurde 1999/2000 an der Stelle ein Neubau aus Beton und Glas als freie Adaption des Vorbildes nach Entwurf von Nicola Fortmann-Drühe erbaut. (Thomas Sander, 2014)
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