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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz Carl-Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus bei der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz [SFPM-CBS/85]
Unterirdisches Gewölbe (Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (CC BY-NC-SA)
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Unterirdisches Gewölbe

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Beschreibung

Theodor Fontane, der ein begeisterter Liebhaber von Blechens Bildern war, plante nicht nur eine Biografie über den Cottbuser Maler, sondern stellte sich sogar vor, wie einige seiner Werke in seinem eigenen Wohnzimmer aussehen würden und fertigte einige Entwürfe für eine "Blechen-Galerie" an.
Beeindruckt zeigte er sich dabei nicht nur von großen Gemälden wie beispielsweise dem Werk "Bau der Teufelsbrücke" von 1833 oder "Waldweg bei Spandau" um 1835, sondern auch von den kleinen Kunstwerken Blechens, denn Fontane stellte fest: "(...) aber in meinem Wohnzimmer, um mich her zu täglicher Freude, würd´ich doch andre Sachen wählen, kleine und ganz kleine (...)."
Ein solch kleines Bild, welches ebenfalls Bestandteil von Fontanes imaginärer "Blechen-Galerie" war, ist unter anderem das Gemälde "Unterirdisches Gewölbe" über das Fontantes folgendes in sein Notizbuch schrieb: "Treppe aus einem Gewölbe ins Freie führend. Klein. Sehr hübsch."
Das Bild zeigt, wie der Name und die kurze Beschreibung Fontanes bereits vermuten lassen, ein Kellergewölbe mit halbkreisförmigem Querschnitt. Der Blick des Betrachters führt aus dem verlassenen Keller, der zum Teil unter der Erdoberfläche zu liegen scheint und dessen Wandflächen mit einem Rundbogenfries gerahmt sind, über einen Treppenaufgang zu einem sonnenerhellten Plateau. Der Blick führt aus der Dunkelheit über eine Treppe ins Licht. Mit der Verengung des Bildausschnitts gelingt Blechen die Konzentration auf die hoffnungsvolle Aussage.
Das Hauptmotives des Gemäldes bildet dabei die Treppe, in der man einige philosophische und symbolische Anspielungen erkennen kann. Die Treppe soll demnach die Stufen des menschlichen Lebens darstellen, vor allem aber, wie die Verwendung von Licht und Schatten verdeutlicht, den Tod und die danach stattfindende Wiederauferstehung, die mit dem ewigen Leben verbunden ist. Schon seit frühesten Zeiten wird die Darstellung der Treppe als Aufstieg in den Himmel im religiösen Sinne verstanden. Die Pflanzen, die an der Öffnung des Gewölbes ranken, sind aller Wahrscheinlichkeit nach Efeu. Da Efeu nicht welkt, somit nicht vergeht, steht er ebenfalls für das ewige Leben beziehungsweise die Wiederauferstehung.

Material/Technik

Öl auf Holz

Maße

HxB 17,8 x 22 cm

Literatur

  • Rave, Paul Ortwin (1940): Karl Blechen : Leben, Würdigungen, Werk / National-Galerie. Berlin, Nr. 1505, S. 380
  • Schneider, Beate (1993): Carl Blechen Bestandskatalog; Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgraphik. Leipzig, S. 40-41
  • Streidt, Gert (2019): Vorwort. In: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (Hrsg.): "Am größten und genialsten ist er wohl in seinen Skizzen". Theodor Fontane und Carl Blechen. Cottbus, S. 3
  • Streiter-Buscher, Heide (2019): Theodor Fontanes imaginäre Blechen-Sammlung. In: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (Hrsg.): "Am größten und genialsten ist er wohl in seinen Skizzen". Theodor Fontane und Carl Blechen. Cottbus, S. 31, 34, 41, 49
  • Zimmermann, Reinhard (2009): Carl Blechen und Caspar David Friedrich. Religiöse Aspekte im Werk Blechens. In: Schneider, Beate; Wegner, Reinhard (Hrsg.): Die neue Wirklichkeit der Bilder. Carl Blechen im Spannungsfeld der Forschung. Berlin, S. 154 - 156
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

Objekt aus: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

Das Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg. Branitz ist das...

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