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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 5392]
Gentileschi, Artemisia: Bathseba im Bade, GK I 5392. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2019) (CC BY-NC-SA)
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Bathseba im Bade

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Beschreibung

Bathseba, die Frau eines Offiziers der Armee des biblischen König David, ist hier nackt und völlig versunken in ihre Schönheitspflege auf einer Terrasse sitzend dargestellt. In einen Spiegel schauend, den eine Dienerin ihr vorhält, richtet sie ihre Haare. Hinter ihr zieht eine weitere Frau eine Perlenkette aus einem Körbchen, um sie ihr zu reichen. Eine dritte Frau bringt einen Wasserkessel. Ihr Blick richtet sich nach links aus dem Bild heraus. Über ihr, im Hintergrund, steht völlig unbemerkt von den Frauen König David in einer Loggia. Offenbar hat er die Schöne gerade entdeckt und hebt hingerissen von ihrem Anblick seine Arme. David wird Bathseba zu sich kommen lassen, wissend, dass sie verheiratet ist, und wird sie schwängern. Da es ihm nicht gelingen wird, das Kind Bathsebas Mann unterzuschieben, wird David dessen Tod herbeiführen, indem er ihn an die Front schicken wird. Diese Handlungen rufen, laut Bibel, den Zorn Gottes hervor. Das aus diesem Ehebruch hervorgegangene Kind wird sterben.

Artemisia Gentileschi hat sich bei dieser Darstellung nicht auf die unheilvollen Folgen der Geschichte, sondern ganz auf die Darstellung der Schönheit der Frau konzentriert.

Die sich schmückende schöne Bathseba malte Artemisia mehrfach. Eine motivisch sehr ähnliche Fassung aus dem Besitz der Medici befindet sich im Palazzo Pitti. Vor allem die Farbgebung und viele Details weichen hier ab. Die im Potsdamer Gemälde sehr sicher und ohne Korrekturen auf die Leinwand gesetzten Figuren deuten darauf hin, dass es nicht Artemisias erste Fassung des Themas war.

Friedrich II. erwarb das Gemälde zusammen mit der „Vergewaltigung der Lukretia durch Tarquinius“, ohne zu wissen, dass beide von der berühmten Malerin stammen. Er ließ die Bilder zusammen mit anderen Barockgemälden von Guido Reni und Luca Giordano in die Obere Galerie im Neuen Palais hängen.

Franziska Windt

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

ohne Rahmen: Höhe: 261.00 cm Breite: 223.00 cm

Literatur

  • Bertini, Giuseppe: La galleria del Duca di Parma. Storia di una collezione, Bologna 1987. , S. 250
  • Bissell, Raymond Ward: Artemisia Gentileschi and the authority of art. Critical reading and catalogue raisonne, University Park, PA 1999. , S. 281-286
  • Christiansen, Keith / Mann, Judith Walker: Orazio and Artemisia Gentileschi, Ausstellung, Rom, Museo del Palazzo di Venezia, 2001/2002; New York, Metropolitan Museum, 2002; Saint Louis, The Saint Louis Art Museum, 2002, Milano 2001. , S. 260
  • Das Neue Palais bei Potsdam, v. Charles F. Foerster, Berlin 1923 (Amtlicher Führer). , S. 53
  • Garrard, Mary D.: Artemisia Gentileschi. The image of the female hero in italian baroque art, Princeton 1989. , S. 130ff.
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, Berlin 1769. , S. 538
  • Oesterreich, Matthias: Beschreibung aller Gemählde, Antiquitäten und anderer kostbarer und merkwürdiger Sachen, so in denen beyden Schlößern von Sans-Souci, wie auch in dem Schloße zu Potsdam und Charlottenburg enthalten sind, Berlin 1773. , S. 46, Nr. 160
  • Pagliarulo, Giovanni: Artemisia. La Betsabea di Gosford House, in: Nuovi studi, Bd. 1, 1996. , S. 151-156
  • Poensgen, Georg: Die Gemälde in den preußischen Schlössern. Das Neue Palais, Berlin 1935. , S. 17, Nr. 90, Abb. 21
  • Voss, Hermann: Die Malerei des Barock in Rom, Berlin 1924. , S. 463
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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