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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 5388]
Reni, Guido: Der Selbstmord der Lukretia, 1625/1626, GK I 5388. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2016) (CC BY-NC-SA)
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Der Selbstmord der Lukretia

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Beschreibung

Guido Reni zeigt die Römerin Lukretia stehend, mit einem Bein auf ihrem Bett kniend. Sie hat ihr langes gelbes Gewand herabgezogen, um ihre Brust freizumachen für den Dolchstoß, mit dem sie sich töten wird. Zu dieser Verzweiflungstat hat sie sich entschlossen, nachdem sie von dem römischen Königssohn Sextus Tarquinius vergewaltigt wurde. In Renis Darstellung schaut sie dabei wie um Erlösung bittend nach oben.

König Friedrich II. hat das Gemälde von Guido Reni 1768 in Frankreich vorab aus einer Auktion erworben. Es wurde aus der Sammlung de Merval zusammen mit Renis gleichgroßen „Judith mit dem Haupt des Holofernes“ verkauft. Beide Gemälde befanden sich zuvor in der bedeutenden Sammlung des Kardinal Jules Mazarin (1602-1661). In der Forschung wird die Potsdamer Lukretia als die früheste von Reni gefertigten Fassung für Kardinal Ludovico Ludovisi (1595-1632) angesehen. Damit handelt es sich wohl um eine aus der Hand Renis stammende Version und nicht um eine der vielen Werkstattfassungen oder Kopien.

Friedrich II. ergänzte mit diesem Gemälde die Ausstattung der Oberen Galerie im Neuen Palais, die italienischer Barockmalerei gewidmet ist. Er ließ es neben die „Vergewaltigung der Lukretia“ von Artemisia Gentileschi hängen. In der unmittelbaren Nachbarschaft offenbaren diese beiden Gemälde einen großen Unterschied in der Auffassung des Themas. Reni gibt der idealisierten Frauenfigur eine theatralisch-dramatische Haltung und stattet sie mit üppigen Draperien in den drei Grundfarben aus. Es stellt Lukretia als Beispiel einer tugendhaften, starke Frau dar, die sich selbst opfert, um ihre und ihrer Familie Ehre wieder herzustellen. Artemisia zeigt eine viel weniger idealisierte Lukretia, in hilfloser Lage zwischen zwei Männern völlig ungeschützt und in natürlicherer Nacktheit preisgegeben.

Das Gemälde befindet sich in der Oberen Galerie des Neuen Palais.

Franziska Windt

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

ohne Rahmen: Höhe: 215.00 cm Breite: 151.00 cm

Literatur

  • Baccheschi, Edi: L'opera completa di Guido Reni, Mailand 1971. , S. 103, Nr. 121
  • Mostra di Guido Reni, hrsg. v. Gian Carlo Cavalli, Ausstellung, Bologna, 1954, Bologna 1954. , S. 94, Nr. 31
  • Negro, Emilio: Due proposte per il catalogo di Guido Reni, in: Il Carrobbio, 1987. , S. 258-262.
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, Berlin 1769. , S. 538, Pl. 130
  • Oesterreich, Matthias: Beschreibung aller Gemählde, Antiquitäten und anderer kostbarer und merkwürdiger Sachen, so in denen beyden Schlößern von Sans-Souci, wie auch in dem Schloße zu Potsdam und Charlottenburg enthalten sind, Berlin 1773. , S. 46, Nr. 162
  • Pepper, D. Stephen: Guido Reni. A complete catalogue of his works with an introducrory text, Oxford 1984. , S. 254f.
  • Puhlmann, Johann Gottlob: Beschreibung der Gemählde welche sich in der Bildergallerie, den daranstoßenden Zimmern, und dem Weißen Sale im Königlichen Schlosse zu Berlin befinden, Berlin 1790. , S. 261
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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