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Dominikanerkloster Prenzlau Brandenburgisches Glas 17./18. Jh. [V/3231 a.b/B]
Deckelbecher mit Widmung von Arnim (Dominikanerkloster Prenzlau CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Dominikanerkloster Prenzlau / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Deckelbecher auf das Bürgerrecht von Georg Dietloff von Arnim

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Beschreibung

Becher mit zugehörigem Deckel aus farblosem Glas, am Boden das mattgeschnittene Wappen mit reicher Helmzier derer von Arnim mit der Umschrift "G.D.AB ARNIM REG : MAJ : BOR : CONS : JNT : AC DICAST.PROVINC. PARS: ★". Der Standring ist in Waben facettiert, darüber ein vertiefter und mattierter Spitzblattfries. Die Wandung ist umlaufend mit einem Landschaftssockel mit Buschwerk und Bäumen fein mattgeschnitten. Auf der Vorderseite befindet sich die Darstellung eines Bürgers mit Dreispitz, geschulterter Büchse und einem Feuereimer in der rechten Hand, der mit "VA / NO 1" (von Arnim, Nr. 1) bezeichnet ist. Zu seinen Füßen sind drei Handspritzen und das Datum "D.VI. OCT. M. DCCXXII" (6.10.1722) eingeschnitten. Um seinen Kopf die Inschrift "ORDINEM / ORDINE / AUGET ★" (etwa: Die Ordnung ordnungsgemäß erhöhen.). Auf der Gegenseite ist die Personifikation der Stadt Prenzlau dargestellt, als eine bekrönte Dame mit wallendem Mantel auf einem Wagen mit Garben sitzend, mit einem Füllhorn in der Linken und einem Schild in der Rechten. Das Schild trägt das Wappen Prenzlaus mit preußischem Adler und Schwan und trägt die Aufschrift "HAUPTSTAD / PRENZLAU". Zu ihren Füßen die Inschrift "PRAESTANTIAE / TESTES" (ein wichtiger Zeuge) ; Über ihrem Kopf die Inschrift "FRUCIFERAE / PRINCIPI / SALUS" (Fruchtbringend, Führung, Sicherheit).
Frank Wieland hat die Geschichte des Deckelbechers auf Basis der Angaben von Johann Samuel Seckt recherchiert. Es handelt sich dabei um ein Glas, das Georg Dietloff von Arnim-Boitzenburg (1679–1753) am 6. Oktober 1722 anlässlich der Erbwerbung seines Bürgerrechts der Stadt Prenzlau geschenkt hat. Dieses war ihm kurz zuvor als langjährigem Besitzer eines Hausgrundstücks in der Butterstraße 261 verliehen worden. Recht ironisch ist er selbst in der Figur des Bürger dargestellt mit den Utensilien für seine neuen, dem Bürgerrecht einhergehenden Feuerlösch- und Verteidigungspflichten.
Die Form des Bechers mit facettiertem Standring war in der Regierungszeit Friedrich Wilhelms äußerst beliebt und ist mit in Medaillons gefaßten Profilbildnissen des Herrscherpaares mehrfach überliefert (vgl. SPSG Inv. Nr. XIII 726; Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1965, Kat. 265). Das Glas ist alter Museumsbestand und gehörte 1945 zu dem ausgelagerten Kulturgut. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert

Maße

H. 12,5 cm; Dm. unten 8,8 cm; Dm. oben 10,7 cm; H. Deckel 11,4 cm; Dm. Deckel 12,3 cm

Literatur

  • Blume, Erich (1909): Verzeichnis der Sammlungen des Uckermärkischen Museums- und Geschichts-Vereins zu Prenzlau. Prenzlau, Kat. 173, Abb. 105, S. 85
  • Seckt, Johann Samuel (1785): Versuch einer Geschichte der ukermärkischen Hauptstadt Prenzlau. Prenzlau, S. 83f.
  • Wieland, Frank (2019): Im Prenzlauer Kulturhistorischen Museum entdeckt. Der Bürgerrechtspokal von Georg Dietloff von Arnim, in: Heimatkalender Prenzlau 2020. Prenzlau, S. 40–47
Karte
Dominikanerkloster Prenzlau

Objekt aus: Dominikanerkloster Prenzlau

Das Museum befindet sich im ehemaligen Dominikanerkloster, einer der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Nordostdeutschland. Der...

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