Das Wilhelm Hensel zugeschriebene Gemälde der „Madonna Conestabile“ zeigt Maria mit dem Christus Knaben auf dem Schoß, ein Buch lesend. Es kopiert Raffael Sanzios, gen. Raffael, Werk aus dem Jahr 1520 (heute Ermitage, St. Petersburg). Seinen Titel verdankt das Gemälde der Familie Conestabile, von der es 1870 in Perugia durch Zar Alexander II. von Russland erworben wurde.
Hensels vermeintliche Kopie besitzt einen ziervollen Rahmen, der nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels (1781–1841) gefertigte wurde. Eine Reisestipendium Friedrich Wilhelms III. ermöglichte es Hensel zwischen 1823 und 1828 Italien zu bereisen, wo er in Perugia Raffaels Gemälde womöglich studiert hat. Die Zuschreibung an ihn bleibt jedoch ungesichert. Eine weitere Kopie der Madonna Conestabile von Georg Friedrich Bole ist seit 1864 im Raffaelsaal nachweisbar.
Befindet sich derzeit im Schloss Charlottenhof.
Franziska Ratajczak
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