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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Beleuchtungskörper [VIII 1301]
Kronleuchter mit Blättern und Porzellanblüten, 12 Kerzentüllen, VIII 1301. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2017) (CC BY-NC-SA)
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Kronleuchter mit Blättern und Porzellanblüten, 12 Kerzentüllen

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Beschreibung

Korbform; der Cul-de-lampe besteht aus 3 astförmigen Bügeln, die dem Bas-de-lustre – einem Bündel von 3 Akanthusblättern – entwachsen; aus ihnen winden sich je 4 Leuchterarme mit den Kerzentüllen; Tropfteller aus sternförmig angeordneten Blättern, durchbrochen; Kerzentüllen aus 4 Akanthusblättern, durchbrochen und mit messingner Einsatztülle; nach oben vereinen sich die Hauptarme und enden in einer Blattrosette aus 6 Zweigen mit je 2 gelappten Blättern als Bekrönung; auf den Hauptarmen befand sich ursprünglich je ein kleiner Adler mit ausgebreiteten Flügeln, die auf einem Foto von 1960 noch zu sehen aber inzwischen verschollen sind; noch zu sehen aber inzwischen verschollen sind; alle anderen Metallarme sind als Zweige mit angesetzten länglichen, gezackten, ziselierten und mit grüner Farbe gefaßten Blättern gestaltet, die einst mit Porzellanblüten geschmückt waren, von denen nur noch drei Stück vorhanden sind; unter dem Bas-de-lustre ranken sich als unterer Abschluss 3 kleine Zweige mit grünen Blättern heraus.

Die Charlottenburger Karteikarte gibt als Herkunft Berlin, Schloss Monbijou an. Dort ist in keiner Quelle ein derartiger Kronleuchter genannt. Aufgrund der historischen Fotos wird es als sicher angesehen, dass der Kronleuchter aus den Resten des Potsdamer Stadtschlosses stammt. Die Fa. G. M. Matthias aus Berlin-Britz mit dem Ziseleur Gustav Moritz Matthias und dessen Sohn Wilfried hatte 1945 die Erlaubnis der Westberliner Schlösserverwaltung aus den Ruinen der kriegszerstörten Schlösser Monbijou und Charlottenburg Buntmetallschrott zu sammeln. Diese Teile arbeiteten sie auf und verkauften sie wieder an die Schlösserverwaltung oder an das Haus Hohenzollern. Auf Grund dieses Falles besteht die Vermutung, dass auch aus den Ruinen des Potsdamer Stadtschlosses noch weitere Leuchter entnommen und bearbeitet wurden. Um dies zu vertuschen, gab man als Herkunft Monbijou an. In den Wirren der Nachkriegszeit wurde dem nicht nachgegangen.

Am Kronleuchter sind die Ergänzungen und Veränderungen sichtbar. Neue Gussteile und Schrauben mit metrischem Gewinde wurden eingefügt. Der obere Abschluss ist stark verkürzt und einige Arme waren wohl so stark verbogen, dass ihre Platzierung mit Kerzentüllen fast im Inneren des Kronleuchters und sehr dicht an den äußeren Kerzentüllen im Vergleich mit den historischen Fotos falsch und unorganisch erscheint. Doch da es sich bei der Firma Matthias um ausgezeichnete Fachleute auf dem Gebiet des Gießens und Veredelns von Bronze (Messing) handelte, ist es sehr schwierig – außer den modernen Gewinden – alle ergänzten Teile, auch wenn sie feuervergoldet wurden, zu identifizieren. Ob es sich um eine Potsdamer Arbeit handelt, ist wegen fehlender Quellen nicht nachzuweisen. Ein sehr ähnlicher Kronleuchter, den Aufbau, die Kerzentüllen und Tropfteller betreffend, wurde 2014 bei Christies Paris versteigert.

Käthe Klappenbach

Material/Technik

Messing, ziseliert, feuervergoldet, farbig gefasst – Porzellanblüten: Porzellan

Maße

Hauptmaß: Höhe: 100.00 cm Durchmesser: 80.00 cm

Literatur

  • Klappenbach, Käthe (2019): Kronleuchter des 17. bis 20. Jahrhunderts aus Messing, "bronze doré", Zinkguss, Porzellan, Holz, Geweih, Bernstein und Glas. Regensburg, Kat. Nr. 15, S. 139, 157f.
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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