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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel Gemäldesammlung Karl Hagemeister [V00266KaGe]
Hagemeister, Karl: Wind über dem Luch, 1911 (Stadtmuseum Brandenburg an der Havel Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel / Thomas Voßbeck, 2023 (Public Domain Mark)
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Hagemeister, Karl: Wind über dem Luch, 1911

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Beschreibung

Dieses Gemälde gehört in das Spätwerk des Landschaftsmalers Karl Hagemeister (1848-1933), der aus gesundheitlichen Gründen nur bis 1917 künstlerisch tätig war. Unter dem Eindruck der langanhaltenden Aufenthalte in Lohme auf Rügen und der Auseinandersetzung mit dem Meer treten die Landschaftsgemälde vom Land zurück. Dargestellt ist hier eine weite, menschenleere flache Landschaft ohne Höhenakzente durch Bäume, wie sie früher in seinem Werk zu finden waren. Das Elementare und Organische in der Natur ist gegenüber Einzelheiten zurückgetreten: Im Vordergrund neigt der Wind die Gräser, ein rotbrauner Farbklang rechts und eine Waldkante in der Ferne unter bewölktem Himmel bestimmen das Motiv. Auch das Hellblau im Vordergrund, vielleicht ein Ehrenpreis, ist nicht botanisch bestimmbar.
Wenn auch der serielle Charakter solcher Gemälde unverkennbar ist, steckt in jedem von ihnen die Persönlichkeit des Malers, der über sein Naturverhältnis in seinen Tagebüchern schrieb: "Wenn ich in die Natur hinausgehe, und es sei auch an eine Stelle, die ich ganz genau kenne, so bin ich gar nicht imstande, mich sofort hinzusetzen und zu malen. Ich muß vielmehr längere Zeit still die Umgebung auf mich wirken lassen und mich ganz mit der Stimmung durchsättigen (...). Wenn ich dann den Grundton eingesogen habe, so bringe ich ihn als beherrschenden Farbakkord auf die Leinwand. Und diese Grundierung bleibt die Dominante, auf der das ganze Bild aufgebaut wird. (...) aus diesem großen Stimmungston [entstehen] alle anderen Dinge in ihren besonderen Tönen. Auf diese Art und Weise wurde das Kolorit meiner Bilder organisch und nicht bloß geschmackvoll zusammengestimmt. Bei dieser Darstellungsart blieb ich nun mein Leben lang, ob große oder kleine Bilder entstanden (...)". (zitiert nach Warmt, S. 29)
Das Gemälde ist signiert und datiert in Dunkelbraun "K Hagemeister / 1911.", die Malerei ist an den Bildkanten etwas abgerieben. Rückseitig findet sich ein Klebeetikett "Eigenthum Friedrich Hagemeister Prof Hagemeister". Dem Künstler fiel es durchaus schwer, sich von manchen seiner Bilder zu trennen, er ist bekannt für teilweise hohe Preise. So verblieben sie auch in Zeiten, in denen es ihm wirtschaftlich nicht gut ging, in seinem Besitz und gelangten über seine Schwester an seine Großnichte Margarethe Schweitzer (1907-1983), die 1983 einen größeren Bestand an das Brandenburger Museum verkaufte. (ib)

Das Gemälde wurde 1983 aus dem Nachlass aus dem Nachlass von Frau Margarethe Schweitzer, Großnichte Karl Hagemeisters, für das Museum angekauft.

Literatur:
Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. In Reflexion der Stille, Berlin-Brandenburg 2016, G 455 m. Abb. S. 456 (= Warmt G 455). - Karl Hagemeister. Zum 160. Geburtstag. Werke des märkischen Künstlers aus dem Bestand des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel, hrsg. von Heike Köhler, Brandenburg 2008, Abb. 22.

Material/Technik

Öl auf Leinwand auf Spannrahmen, ungerahmt

Maße

Bildgröße: Höhe 75,3 cm, Breite 110,2 cm, Tiefe ca. 2,5 cm

Literatur

  • Hendrijke Warmt (2016): Karl Hagemeister - in Reflexion der Stille. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde. Berlin, G 455
Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Objekt aus: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

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