Auf größtenteils abendschattigem Acker läuft ein Schnitter von links kommend mit weit ausholendem Schritt vor abendrotem Himmel in Richtung eines Dorfes (wohl in der Umgebung Dachaus gelegen), welches sich im Tal befindet. Auf seiner rechten Schulter hat er den Holm der Sense gelegt.
Dieses großformatige Gemälde des Malers Franz Skarbina ist ein Hauptwerk für die Zeit der Abgrenzung von der akademischen Konvention im Vorfeld der Gründung der Berliner Secession. Der Maler Franz Skarbina (1849 - 1910) hat es als wichtiges Gemälde signiert und datiert. Es war auf Ausstellungen der Wiener Secession 1898, 1899, 1906 zu sehen und ist auf der Fotografie "Franz Skarbina in seinem Atelier 1898" von Waldemar Titzenthaler abgebildet (Berliner Leben, 1. Jahrgang, 1998, Heft 3). Dieses Lichtbild zeigt den Künstler mit einer vorbereitenden Skizze in der rechten und der Palette in der linken Hand vor seinem fast vollendetem Gemälde. Das Motiv des Schnitters taucht im Oeuvre des Künstler mehrfach auf: neben einer Rötelzeichnung aus seinem Nachlass existiert in der Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt, eine Kohlezeichnung - ebenfalls eine stimmungsvolle Abendlandschaft - allerdings mit von rechts nach links schreitendem Schnitter.
Das Gemälde ist rechts unten signiert: F. Skarbina / 1897". Der Zustand ist gut, aber leicht verschmutzt und ungerahmt. (ib)
Das Gemälde stammt aus der Wredowschen Kunstsammlung.
Literatur:
Vgl. Hoffmann, Thomas (Hg.): Skandal! Mythos! Moderne! Die Vereinigung der XI in Berlin 2019, S. 44 - 59. (über das Schnitter-Thema bei Franz Skarbina). - Margrit Bröhan, Franz Skarbina, Berlin 1995, S. 140 (Hinweis auf Skarbinas Zeichnung in der Slg. Schäfer Schweinfurt).
