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Spiess, Emil: Mutterschaft, 1987

Stadtmuseum Brandenburg an der Havel Gemäldesammlung [V00404KaGe]
Spiess, Emil: Mutterschaft, 1987 (Stadtmuseum Brandenburg an der Havel CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel / Thomas Voßbeck, 2023 (CC BY-NC)
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Beschreibung

Dargestellt ist formatfüllend und in Halbfigur eine junge, auf den Betrachter zugehende und ihn mit nach oben geworfenen Kopf herausfordernd und direkt anschauende und dabei noch etwas lächelnde Mutter. Sie trägt mit dem linken Arm vor der Brust ein Baby und zugleich über denselben Arm noch einen vollen Einkaufskorb. Mit der Rechten schiebt sie einen Kinderwagen vor sich her, aus welchem ein rundlicher Babykopf und ein strampelndes Bein des Babys herausschauen. Würde man angesichts dieses zum Schrei ansetzenden, in intensiver Farbigkeit angelaufenen Kindes von der Mutter eine Zuwendung dem Kind gegenüber erwarten, so ist die junge Frau hier eher posierend. Makeup und modische Schüttelfrisur zeigen einen neuen Typ der etwas hippen, selbstbewussten und nicht auf Mutterschaft bezogenen sozialistischen Frau der 1980er Jahre. Es mag sein, dass der Künstler sich in seiner karikierenden Überzeichnung hier eher kritisch positioniert.
Im Kontrast zu den roten Farbtönen von Mutter und Kind stehen die blauen Partien in der linken Bildhälfte, die Soldaten andeuten und in der Bildmitte schemenhaft auch die Gesichtszüge des offenbar abwesenden und beim Militär dienenden Ehemannes, der den auffälligen und charakteristischen NVA-Helm trägt. Ganz rechts oben in der Bildecke sind Mann und Frau noch als Paar im Kuss vereint, gleichsam eine Erinnerung frühere Zeiten.

Der Brandenburger Maler Emil Spiess (1938-2009) hat diesmal eine expressiv kreuzweise mit Pinsel und Spachtel dünn aufgetragene Malart gewählt und verleiht dieser den Einkauf und die zwei Kinder wie mit links bewältigenden Superfrau eine entsprechende Dynamik. Expressive realistische Gemälde mit einer Hauptfigur und erzählerischem Hintergrund hat auch der Maler Willi Sitte (1921-2013) gepflegt, der als Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler von 1974 bis 1988 über ein Jahrzehnt die Kunstpolitik und den Kunstgeschmack in der DDR prägte.
Emil Spiess, selbst bereits seit 1966 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler, gehörte zu den Trägern der offiziellen Kunstauffassung und damit auch zu den bestbezahlten Brandenburger Künstlern. Der Titel der Arbeit stammt vom Künstler selbst, möglicherweise handelt es sich wie häufig bei diesem Maler auch um ein Auftragswerk. Der Künstler hat auch die Rahmung in Naturholz selbst gefertigt.
Das Gemälde ist links unten vom Künstler signiert und datiert "E. Spiess. 87." (ib)

Es kam 1990 in die Sammlung des Museums.

Material/Technik

Öl auf Latexfarbe, auf Hartfaserplatte, gerahmt

Maße

Bildgröße: Höhe 132,5 cm, Breite 152,8 cm; Rahmenaußenmaße: Höhe 136,4 cm, Breite 157,0 cm

Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Objekt aus: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

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