museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 10
Zeit1674-1678x
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Aulus Vitellius (12 oder 15 n. Chr. - 69)

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Skulpturensammlung [Skulpt.slg. 5127]
Eggers, Bartholomeus: Aulus Vitellius, Skulpt.slg. 5127. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Hippel, Marco (2018) (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Bartolomeus Eggers (?)
24 Büsten römischer Kaiser und Kaiserinnen
Um 1673-1682 (?)
Marmor
SPSG, Skulpt.slg. 5111-5134

Neunte Kaiserbüste einer Reihe von 24 Büsten römischer Kaiser und Kaiserinnen. Die Büsten der Kaiser können von Bartolomeus Eggers (1673-1692) stammen, da dieser 1673 12 Kaiser für den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) anfertigte, aber auch von dem Dresdner Bildhauer Jeremias Süßner (1653-1690) der 1690 die Bezahlung für “zwanzig Bilder in stein für Oranienburg” erhielt. Die Darstellungen der Kaiserinnen werden dem Amsterdamer Bildhauer Bartolomeus Eggers zugeschrieben, da nur für ihn ein Auftrag des Großen Kurfürsten von 1682 für 12 Kaiserinnenbüsten überliefert ist.

Bez.: AULIUS VITELLIUS IX
Aulus Vitellius (12 oder 15 - 69), 69 einer der vier Kaiser des Vierkaiserjahres. Vor allem die Biographien der ersten 12 Herrscher von Sueton (Gaius Suetonius Tranquillus, 70 - nach 122), die nach 120 und erneut 1470 in Rom erschienen, trugen zur Rezeption der römischen Kaiserzeit bei.

Die Bildnisserien der ersten 12 römischen Kaiser gehörten seit der italienischen Renaissance zu einem beliebten ikonographischen Programm, mit dem fürstliche Herrscher den Bezug zum Kaisertum des Römischen Reiches herstellten und die Bedeutung und Anciennität ihres Hauses zu unterstreichen suchten. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg hat mehrere Kaiserserien in Gemälden und Skulpturen für seine Schlösser in Auftrag gegeben. Der Nachfolger Friedrich III./I. nahm dieses Anliegen u.a. besonders im Schloss Oranienburg auf.

Die Kaiserserien werden in den Inventaren des Schlosses Oranienburg in verschiedenen Ausführungen in vergoldetem Gips, in bronziertem Gips und in Marmor am Außenschmuck des Schlosses Oranienburg und im Garten beschrieben. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, dass die Marmorbüsten von 12 Kaisern und 12 Kaiserinnen aus Oranienburg stammen, möglicherweise schmückten 16 von ihnen die Nischen an den nördlichen Seitenflügeln des Schlosses. Die Büsten wurden vermutlich ebenso wie das Standbild Friedrichs III./I. von Gabriel Grupello (1692) im zweiten oder dritten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts aus Oranienburg zum Schloss Charlottenburg gebracht, wo sie wie überliefert, nur "versteckt gelegen". Friedrich II. ließ die Büsten und die Statue Friedrichs III. von Grupello nach 1740 zusammen mit dem aus dem Berliner Lustgarten stammenden Standbild des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Francois Dieussart (1652) auf der Gartenterrasse des Schlosses Charlottenburg aufstellen. So ergab sich ein genealogisch-ikonographisches Programm antiker Kaiser und brandenburgischer Kurfürsten, mit dem Friedrich II. an das Programm des Großen Kurfürsten im Berliner Schloss anknüpfte. Während die beiden Statuen nach 1945 nach Potsdam und dort später ins Neue Palais gelangten, wurden die Büsten nach ihrer Restaurierung in Charlottenburg 1962 wieder, leicht verschoben, auf der Schlossterrasse aufgestellt, mussten allerdings 1989 aus konservatorischen Gründen deponiert werden. Im Rahmen der neuen Ausstattung von Schloss Oranienburg ab 1999 kamen die beiden Standbilder und nach und nach auch die Kaiser- und Kaiserinnenbüsten nach Schloss Oranienburg, wo sie im Inneren ausgestellt werden. Für die Nischen an der Fassade der Seitenflügel von Oranienburg wurden Abgüsse hergestellt, für die Gartenterrasse des Schlosses Charlottenburg, auf der die Büsten über 200 Jahre gestanden haben, sind Marmorkopien vorgesehen.

Onder den Oranje boom. niederländische Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen, 2 Bde., Ausstellung, Krefeld, Stadt Krefeld, 1999; Oranienburg, 1999; Apeldoorn, 1999, München 1999, S. 244, 245, Kat. Nr. 8/41. (Hier fälschlich mit den Skulpt.slg.nrn. 4101-4124 angegeben.)

Saskia Hüneke (2018)

Material/Technik

Marmor

Maße

Hauptmaß: Höhe: 86.00 cm Breite: 77.50 cm Tiefe: 34.50 cm

Literatur

  • Asche, Sigfried: Drei Bildhauerfamilien an der Elbe. Acht Meister des siebzehnten Jahrhunderts und ihre Werke in Sachsen, Böhmen und Brandenburg, Wien 1961. , S. 102/103
  • Boeck, Wilhelm: Oranienburg. Geschichte eines preußischen Königsschlosses, Berlin 1938 (Forschungen zur deutschen Kunstgeschichte, 30). , S. 43
  • Der kleine Pauly. Lexikon der Antike. Auf der Grundlage von Pauly's Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, hrsg. v. Konrat Julius Fürchtegott Ziegler / Walther Sontheimer / Hans Gärtner, 5 Bd., München 1979 (Dtv-Taschenbücher, 5963), Band 5, Spalte 1303-1306, Band 5, Spalte 411-413.
  • Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Schloss Charlottenburg, bearb. v. Margarete Kühn, 2 Bde., Berlin 1970, Bd.1. , S. 188, Bd.2, Abb. 843
  • Hüneke, Saskia: Der Skulpturenschmuck des Schlosses Oranienburg, in: Schloss Oranienburg. Ein Inventar aus dem Jahre 1743, 2001. , S. 15-20
  • Kühn, Margarete: Schloss Charlottenburg, Berlin 1955 (Denkmäler deutscher Kunst). , S. 115/116
  • Seidel, Paul: Die Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des XVII. Jahrhunderts in Berlin. Die Beziehungen des Großen Kurfürsten und König Friedrichs I. zur niederländischen Kunst, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 11, Berlin 1890, S. 117-149, S. 135.
  • Wimmer, Clemens Alexander: Die Gärten des Charlottenburger Schlosses, 3. Aufl., in: Gartendenkmalpflege, H. 2, Berlin 1987. , S. 40, 67, Anm. 38
  • Wimmer, Clemens Alexander: Skulpturenschmuck im Charlottenburger Schlosspark, Berlin 1992 (Aus Berliner Schlössern, 11). , S. 33, 1.24
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.