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Hechtspeer

Oderbruch Museum Altranft [o. Inv.]
Hechtspeer (Oderbruch Museum Altranft CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Oderbruch Museum Altranft / Alex Schirmer (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Der Hechtspeer ist ein einem Dreizack ähnliches, aus Eisen geschmiedetes Gerät zum gezielten Stechen nach dem Hecht von einem Boot aus.
Der Fischreichtum des Oderbruchs vor der Regulierung des Oderstroms und der Einpolderung der Aue ist legendär. Vom Kahn aus konnten die Fischer auch ohne Netze und Reusen nur mit dem Speer große Fische wie den Hecht erfolgreich fangen. Die Vermarktung der Hechte und der anderen Herrenfische lag in den Händen der Hechtreißerinnerung in Wriezen. Die natürliche Lage des Ortes an der schiffbaren Oder, das fischreiche Bruch im Blick und die ansteigenden Höhen im Rücken war bereits für die Stadtgründung 1337 von Vorteil. Die durch Wriezen führenden Handelsstraßen von Frankfurt nach Stettin und die von Magdeburg kommende Via Vetus komplettierten die Gunst des Standortes. Die Stadt war im Besitz der Schifffahrtsrechte, stromaufwärts nach Schlesien, stromabwärts nach Pommern und durch die angelegten Kanäle nach Polen und Preußen. Die Einnahmen aus dem Fisch- und Kahnzoll flossen in die Kassen. Der Handel und das Gewerbe florierten. Tonnenweise wurden Fische und Krebse aus dem Bruch zu Wasser und zu Land nach Berlin geliefert und bis nach Böhmen, Schlesien, sogar nach Italien exportiert. Einmalig für deutsche Lande gründete sich 1692 eine Hechtreißerinnung und monopolisierte die Fischverarbeitung und den Fischhandel in ihren Händen. Nach dem Bau des Oderkanals ging die Zahl der Innungsmitglieder kontinuierlich zurück, 1869 löste sich die Innung auf.
In der Form, Anzahl, Länge und Anordnung der Speerspitzen, unterschieden sich die Hechtspeere erheblich, je nach Vorlieben und Erfahrungen der Fischer. Und da die Speere beim örtlichen Schmied hergestellt wurden, konnten die Wünsche der Fischer auch berücksichtigt werden.
Der Einsatz von Hechtspeeren ist heute verboten. Bereits die 1853 für die Mark Brandenburg erlassene Fischereiordnung verbot die Verwendung von Fischeisen und Speeren.
Die Hechtspeere sind nicht mit den Aalgabeln zu verwechseln. Die Spitzen der Aalgabeln stehen enger beieinander und sind mit mehreren Widerhaken bestückt.

Material/Technik

Eisen

Oderbruch Museum Altranft

Objekt aus: Oderbruch Museum Altranft

Das Oderbruch Museum Altranft – Werkstatt für ländliche Kultur ist eine Kulturinstitution für die Regionalentwicklung des Oderbruchs, in der...

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