Das Objekt ist aus Milchglas (opak weiß) gefertigt.
Auffällig ist die blütenartige Öffnung mit einem gelippten Abschluss, die einen dekorativen und keinen praktischen Zweck erfüllt. Als Hersteller wird die Glasfabrik Welzow oder die Baruther Glashütte vermutet.
Text in der Sonderausstellung "Werksiedlungen":
LICHT-ARBEITER
Die Glashütter Glasmacher fertigten im 19. Jahrhundert
wesentlich Beleuchtungsglas. Lampenschirme und Lampenzylinder verließen in riesigen Stückzahlen die Baruther Glasfabrik.
Mit den Glashütter Artikeln bestückten Gürtler und andere Beschäftigte der Leuchtenindustrie die Armaturen.
Die Baruther Glasfabrik versorgte die Werksiedlung
seit etwa 1870 mit Strom. Die Abrechnung erfolgte über den Betrieb. Auch andere „Arbeiter-Kolonien“ wiesen diese Abhängigkeit auf.
Als die Brikettfabrik in Marga 1945 stillstand, fehlte
in der „Gartenstadt Marga“ auch der Strom.
_Milchglasglampenschirm, Baruther Glashütte, um 1870
_„Trafoöl“-Kanne, Baruther Glashütte, um 1940
Die manuelle Glasfertigung von mundgeblasenem Hohlglas und hier Beleuchtungglas verlangt Formentwürfe nach den Wünschen des Kunden, Holzformen (Matrizen) und entsprechende spezialisierte Werkzeuge (Bild Wulgerlöffel). Beleuchtungsglashütten waren besonders in der Niederlausitz und in Baruth/Mark angesiedelt und prägten die Fabrikorte mit Siedlungen.