Im Zentrum des Gemäldes schwebt die heilige Jungfrau Maria mit dem Jesusknaben auf dem rechten Arm auf Wolken in einer lichtblauen Glorie von Engelsköpfen. Rechts von ihr ist der Heilige Sixtus nebst Tiara, zu ihrer Linken die Heilige Barbara mit ihrem Heiligenattribut, dem Turm, dargestellt. Darunter lehnen auf einer Brüstung zwei Engelsknaben. Im Vergleich zu dem berühmten Vorbild ist zu bemerken, dass der Gesichtsausdruck und die Ähnlichkeit nicht bei allen Figuren gleichermaßen getroffen ist. Bei der Madonna mit dem Kind ist der Heiligenschein stärker herausgearbeitet. Die Kopie ist etwa halb so groß wie das prominente Original.
Raffaels hochrechteckiges Altarbild in der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist eines der berühmtesten, prestigeträchtigsten und meistkopierten Gemälde der italienischen Renaissance und das einzige Altarbild des Künstlers, welches auf Leinwand gemalt wurde. 1512/1513 von Raffaello Santi als Auftragswerk von Papst Julius II. für den Hochaltar der Klosterkirche San Sisto in Piacenza geschaffen, wurde es 1754 von König August III. von Sachsen-Polen angekauft.
In der Wredowschen Kunstsammlung ist auch ein Reproduktionsstich der Sixtinischen Madonna von Friedrich Müller nach Raffael von 1809 - 1816 vorhanden. Dieser ist ebenso wie Gemäldekopien für König Friedrich Wilhelm III. (jetzt Raffaelsaal Orangerie im Park Sanssouci) oder eine weitere Raffaelkopie in der Sammlung des Stadtmuseums Zeugnis der Raffaelbegeisterung im 19. Jahrhundert, die zu Raffaels 300. Todestag 1820 einen ersten Höhepunkt erlebte.
Das Gemälde ist nicht signiert und undatiert. Der Zustand ist schlecht, die Malerei stark verschmutzt, die Leinwand an mehreren Stellen eingerissen. Es sieht so aus, als sei dies mutwillig, etwa mit Bajonetten geschehen. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums.
Literatur:
Putscher, Marielene: Raphaels Sixtinische Madonna. Das Werk und seine Wirkung, Tübingen 1955. - Rohlmann, Michael; Zöllner, Frank; Hiller von Gaertringen, Rudolf; Satzinger, Georg: Raffael. Das Gesamtwerk, Köln 2022, S. 568. Reproduktionsstich in: Karg, Detlef (Hg.): „… eine der kostbarsten Perlen in der Stadtkrone Brandenburgs“. Die Wredow-Sammlung gestern und heute. Brandenburg 2022, Abb S. 31. - Vgl. Der Rafael-Saal. Verzeichniss der im Königlichen Orangeriehause zu Sans-Souci auf allerhöchsten Befehl aufgestellten Copien nach Gemälden von Rafael Sanzio, angefertigt von Robert Bussler, Berlin 1861 (2. Auflag) [Reprint 1983 Potsdam], S. 9, S. 53 (über Raffael-Begeisterung und die Ankäufe vom Königshaus).