Der sorgfältig lavierte Entwurf für ein Gärtnerwohnhaus besteht aus zwei Teilen. Rechts erscheint der Giebel einer Ruine mit Eckpilastern und flachem Mittelrisalit, in dem sich eine Tür mit Oberlicht befindet. Darüber liegt ein Rechteckfenster, flankiert von zwei Okuli. Tür und Fenster sind offensichtlich nur Scheinöffnungen; dies verraten u. a. die darüber verlaufenden Schatten und Risse. Die Frage, wie dieser Giebel einst im unzerstörten Zustand aussah, ist müßig, da es sich hier um eine künstliche Ruine handelt. Ihr ist ganz in der Manier des empfindsamen Zeitalters zur Linken ein kleines Fachwerkhaus angefügt. Der nicht unterkellerte, eingeschossige Bau besitzt auf der Längsseite gerademal vier Achsen, ist also recht bescheiden. Das Haus hat sich wohl kaum der genannte Gärtner für sich entwerfen lassen, vielmehr wurde es für ihn entworfen. Der geplante Standort dieser Souvenirarchitektur kann dabei im Umfeld einer der Potsdamer Parkanlagen, etwa des Neuen Gartens vermutet werden. [Thomas Sander]
bez.: u.m.: Entwurf des Gärtner Heidenreichs Wohnhaus.
