Pokal aus farblosem Glas mit aufgewölbtem, breitem Tellerfuß, Rand verwärmt. Massiver Baluster zwischen kleinen Ringscheiben. Niedrige becherförmige Kuppa mit abgefastem Lippenrand, vertikal facettiert mit Keilschliff am unteren Ende. Die Wandung ist mit dem fein geschnittenen Kurzepter in ovaler, bekrönter Kartusche zwischen Palmzweigen dekoriert. Die Gegenseite zeigt das Radmonogramm Friedrichs: Im Zentrum der preußische Adler, gerahmt vom königlichen Monogramm "FR" (Fridericus Rex). Das "R" sitzt jeweils in einer Kugelung.
Ursprünglich lautete das Radmonogramm wohl "F III" auf den Kurfürsten und wurde nach dessen Selbstkrönung zum König in Preußen 1701 ausgeschliffen zugunsten der aktualisierten Standesbezeichnung. Der Glastyp mit seinen gedrungenen Proportionen verweist ebenfalls noch ins 17. Jahrhundert (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 7, S. 22).
Susanne Evers / Verena Wasmuth
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