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Heimatmuseum "Alter Krug" Zossen Sammlung Redakteur Paul Dobert

Sammlung Redakteur Paul Dobert

Über die Sammlung

Bestand 7 Nachlass Klaus Voeckler
Bestand 700 – Nachlass Paul Hermann Victor Dobert

Biografische Angaben

Paul Hermann Victor Dobert, deutscher Zeitschriftenredakteur und Autor
* 20. Juli 1860 in Boltenhagen, Kreis Schivelbein
† 22. März 1931 Nächst Neuendorf, Kreis Teltow

Dobert, Sohn des pommerschen Rittergutsbesitzers Eduard Dobert und der Elfriede Dobert, geborene Stumpfeld(t) entwickelte bereits während seiner Schulzeit eine Neigung zur insbesondere französischen Literatur und zum Theater. Früh begann er sich u.a. unter dem Einfluss seines Vaters, eines im preußischen Verfassungskonflikt auf Seiten der Fortschrittspartei gegen Bismarck stehenden Liberalen, mit dem Gedankengut der Liberalen und Sozialdemokraten auseinanderzusetzen. Nach seinen Erinnerungen wurde er in dieser Zeit zum Republikaner. Im Sommer 1877 legte er sein Abitur an der Friedrichwerderschen Gewerbeschule ab und begann ein Studium am Polytechnikum in Stuttgart. Dieses Studium brach er nach dem Tod seines Vaters im Herbst 1878 ab und begann im Oktober 1881 ein Studium der Nationalökonomie an der Berliner Universität, welches er nach eigenem Zeugnis im Sommer 1884 ohne Abschluss abbrach. Während seiner Studienzeit publizierte er erste Artikel zu moderner französischer Literatur und hielt öffentliche Vorträge zu wissenschaftlichen Theorien insbesondere amerikanischer Ökonomen. Vom November 1884 bis November 1885 leistete er seinen freiwilligen Wehrdienst ab. Seine Kenntnisse der Nationalökonomie und eigenes Erleben der Realität im Kaiserreich führten ihn zur Frage der Frauenerwerbsarbeit, die er für Frauen bürgerlicher Herkunft mit seinem 1892 erschienenem Buch „Frauenerwerbsarbeit“ positiv beantwortete. Ab 1885 trat er als Redakteur und Chefredakteur von verschiedenen Illustrierten in Erscheinung: 1885 bis 1887 als Chefredakteur der „Deutschen Illustrirten Zeitung“, 1886 als Mitredakteur von Schorers Familienblatt. 1888/1889 war Paul Dobert Chefredakteur der „Zur guten Stunde“, 1890 bis 1893 war er Redakteur der „Modernen Kunst in Meisterholzschnitten“. 1894 wechselte er als Chefredakteur zu „Vom Fels zum Meer“ nach Stuttgart. 1901 kehrte er nach Berlin zurück, zunächst zur „Modernen Kunst“, danach ging er zur „Gartenlaube“. 1902 wurde er Chefredakteur der „Woche“, einer Illustrierten des Scherl-Konzerns. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Woche zu einer der bedeutenden Illustrierten im deutschsprachigen Raum. Nach der Trennung von der „Woche“ im Sommer 1920 lebte Paul Dobert in Nächst Neuendorf als Gärtnereibesitzer. Bis zu seinem Tode blieb Dobert publizistisch tätig.
Lange Jahre arbeitete Dobert mit Theodor Fontane und dessen Sohn Friedrich Fontane zusammen, mit dem ihn ein freundschaftliches Verhältnis verband.
Paul Dobert war u.a. Mitglied des Vorstandes der Deutschen Schriftsteller-Genossenschaft 1891/94 und Mitglied im Verein Berliner Presse.

Umfang des Bestandes: Dokumente, vornehmlich Briefe und Postkarten, aus den Jahre 1888 bis 1931. Es handelt sich vorwiegend um Geschäftspost des Chefredakteurs Paul Dobert mit (potenziellen) Autorinnen und Autoren der „Woche“ oder Verlegern. Daneben sind Dokumente privaten Charakters enthalten. Aus dem Nachlass wurden die Theodor Fontane betreffenden Teile in den 1950er Jahren an das Fontane-Archiv in Potsdam abgegeben. Erhalten sind Teile des Schriftwechsels mit Friedrich Fontane und dessen Verlag. Enthalten sind auch einzelne Schriftstücke, die die Arbeitsweise der neuen Eigentümer im Scherlkonzern nach dem Ausscheiden von August Scherl 1914 illustrieren.

Erschließung: Der Bestand ist digitalisiert und online verfügbar. Er ist uneingeschränkt nutzbar. Es gibt eine Datenbank der Verfasser und Verfasserinnen und Empfänger und Empfängerinnen der Briefschaften sowie der im Text vorkommenden Personen.

Zitierweise: Archiv Alter Krug Zossen, Bestand 700 Nachlass Paul Dobert Nr.

Die Digitalisierung eines Teils des Nachlasses des Heimatforscher Klaus Voeckler, darunter die Dokumente zu Paul Dobert, wurde durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert.

[Stand der Information: ]