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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Glas [80-199-GL]
Vase mit Kugelschliffdekor (Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Vase mit Kugelschliffdekor

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Beschreibung

Sich leicht öffnende, schlanke Vase aus graublauem Glas, sogenanntem Rauchglas, der Boden ist plangeschliffen. Die Wandung ist mit fünf Reihen á 10 Kugelungen dekoriert, dazwischen Rillen, eine dünne Kerbe unterhalb des plangeschliffenen Mündungsrandes, dieser minimal bestoßen.
Bei aller Symmetrie zeigen leichte Unregelmäßigkeiten, dass es sich hierbei um einen handgeschliffenen Dekor handelt. Die Vase gelangte 1951 als Schenkung der Oberlausitzer Glaswerke Weißwasser (OLG), die zur VVB Ostglas gehörte, in den Sammlungsbestand. Am 1. Oktober des Vorjahres hatte Friedrich Bundtzen als Teil des angeschlossenen Lehrkombinats die Werkstatt für Glasgestaltung in Weißwasser gegründet, in der viele charakteristische Entwürfe der DDR–Nachkriegsmoderne entstanden. Hier arbeiteten neben Bundtzen als künstlerischer Leiter noch ein Modelleur, ein Zeichner, ein Schleifer, ein Graveur sowie zwei erfahrene Glasmacher. Zum ersten Personal gehörte der Glasschleifer Franz Haiplick, der vermutlich gemeinsam mit Friedrich Bundtzen den Spulenschliffdekor der Vase entwickelte. Die Werkstatt-Entwürfe wurden zunächst in Gips ausgearbeitet, bevor die Glasmacher erste Probestücke an einem der beiden Öfen in der Musterwerkstelle realisierten. Anschließend wurden sie in der angeschlossenen Schleifwerkstatt veredelt. Die derart gefertigten Probestücke dienten als Prototypen für die serielle Fertigung.
Das Datum der Werkstatt-Gründung bildet den terminus post quem, das Schenkungsdatum den terminus ante quem des Entstehungszeitraums der Vase. Demnach handelt es sich bei ihr um einen der frühesten Entwürfen aus der Werkstatt für Glasgestaltung. Das Vasenmodell wurde über mehrere Jahre hergestellt, vermutlich von der Bärenhütte–Weißwasser, und ist im Produktkatalog der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Ostglas von etwa 1954 abgebildet (vgl. VEB Oberlausitzer Glaswerke. Wirtschaftsglas. Hg. Deutscher Innen- und Außenhandel (DIA). Teil 1, o.D. (ca. 1954), S. XV–1–46). Unter Artikel-Nr. A.3016.1 (ebenfalls für eine weitere Vase verwendet, Inv.-Nr. 80-200-GL) wurde sie in bronzegrün sowie stahlblau, wie dieses Exemplar, geliefert. Im Gebrauchswarenkatalog Glas der VVB Ostglas von 1957 ist die Vase nicht mehr publiziert. Es ist anzunehmen, dass nur eine vergleichsweise kleine Serie dieses Modells produziert wurde, zumal dessen manuelle Veredelung höchst aufwendig war. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / formgeblasen, gekugelt, geschliffen, poliert

Maße

H. 22 cm; Dm. 12,4 cm

Karte
Hergestellt Hergestellt
1951
VEB Oberlausitzer Glaswerke
Weißwasser/O.L.
Dekor entworfen Dekor entworfen
1951
Friedrich Bundtzen
Weißwasser/O.L.
1950 1953
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Objekt aus: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

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